Die Einheit - eine Abrechnung

Der Schnee von gestern ist die Sintflut von heute

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Medium Buch
Künstler / Autor Daniela Dahn
Veröffentlichung 17.09.2019
Teaser / Slogan Die Einheit - eine Abrechnung
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Artikelbeschreibung

Die gebürtige Berlinerin – die früh (1981) dem DDR-Fernsehjournalismus den Rücken kehrte – und lieber als freie Autorin arbeitete (Aufsehen erregte 1988 ihr Buch „Prenzlauer Berg-Tour“), ist wie gewohnt klar, präzise und überzeugend. Zwischen „Lücken- und Lügenpresse“, der "Sozialen Marktwirtschaft" als einer temporalen Erscheinung war, in der das Kapital sich defensiv verhielt bis hin globalen Verwerfungen nach dem Einsturz der New Yorker Türme. Dass die USA zur Aufklärung der Monika Lewinsky / Bill Clinton- Affäre ein Viel-Vielfaches an Aufwand betrieben und Kosten aufgewendet haben als für die Analyse der Hintergründe des 11. September 2001 verstört dann doch erheblich.


Aus dem Pressetext:

In sieben Büchern hat Daniela Dahn sich mit der Einheit und den Folgen befasst, ein achtes war nicht geplant. Nun hat sie es dennoch geschrieben, denn die Zeiten sind danach: Nach dreißig Jahren Vereinigung ist die innere Spaltung zwischen Ost und West so tief wie eh und je; und es haben sich sogar neue Klüfte aufgetan, die unser Gemeinwesen erschüttern. Sie haben damit zu tun, dass die vermeintlichen Sieger der Geschichte das Erbe der beitrittsgeprüften "Brüder und Schwestern" komplett ausgeschlagen haben.
Was hat die „friedliche Revolution“ den Menschen in Ost und West also gebracht? Viele Annehmlichkeiten, sicher, so Daniela Dahn, aber revolutioniert wurde nichts.Die Geschichte des Anschlusses der DDR ist eine Geschichte von Demütigungen, einer tätigen Verachtung ihrer Kultur, Literatur, Wirtschaft und sozialen Infrastruktur, die immer weiter fortwirkt. Dagegen steht eine geschichtsvergessene Ignoranz, die das Denken in Alternativen entsorgt hat. Erstmals beschäftigt sich die Autorin auch mit der Frage, wie das Ende des sozialistischen Systems die Welt verändert hat. Die „siegreiche“ Demokratie hat überall an Vertrauen verloren, weil sie von den Eliten, die sie tragen sollen, permanent entwertet wird. Und vor den großen Fluchtbewegungen der letzten Jahre stand die konsequente Weigerung, auch nur ein wenig von dem zurückzugeben, was der "Raubmensch-Kapitalismus" sich zur Beute gemacht hat. Für das vereinigte Deutschland zeigt Daniela Dahn: Bevor der Rechtsextremismus die Mitte der Gesellschaft erreicht hat, kam er aus der Mitte des Staates. Aus Teilen des Sicherheitsapparates, der Bundeswehr, der Verwaltung.
Eine gemeinsame Erinnerungskultur, die sich beschönigender oder dämonisierender Legenden verweigert, gibt es in Deutschland noch nicht. Was müsste sie berücksichtigen? Daniela Dahn gibt hier, streitbar und kompromisslos wie immer, mehr als nur Anregungen dazu.

Buschfunk
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