Freie Republik Steinbrücken ( Flake)

Steinbrücken: Freiheit, Blues und Scherben - Geschichte eines Musikfestivals

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Medium Buch
Künstler / Autor Frank Döhring, Karen Kolbe-Döhring
Veröffentlichung 01.06.2021
Teaser / Slogan Freie Republik Steinbrücken ( Flake)
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Artikelbeschreibung

Mit Beiträgen von Brian Bosse (Freygang, Monomann), Kay Lutter (In Extremo, Monomann), Michael Rhein (In Extremo, Monomann), Christian „Flake” Lorenz (Rammstein), Wolfram „Boddi” Bodag (Engerling), Klaus Müller von Baczko (Kirsche & Co.), , Matthias Werner (Filterlos), Kristel Döhring – freie Journalistin und André Greiner-Pol (Aus dem Nachlass)


Aus dem Pressetext:
Jedes Jahr zu Pfingsten tat sich inmitten der grauen DDR eine eigene Welt auf. In einem kleinen Waldstück hinter dem Dorf Steinbrücken fanden erst hunderte, dann tausende Langhaarige, Punks und Blueser ein Zuhause. Bis heute schwelgen sie in lebhafter Erinnerung an das legendäre Steinbrücken Open Air, das Initiator Uwe Hager ohne Werbung und Sponsoren auf die Beine stellte. Zu den wiederkehrenden Gästen zählten Kirsche & Co., Engerling und Filterlos sowie Freygang und Feeling B., von denen sich einige Mitglieder später zu In Extremo und Rammstein formierten. Ihre Geschichten über Pogo im Schlamm und Nächte im Zelt, vor allem aber über drei Tage vollkommener Freiheit, haben Karen Kolbe-Döhring und Frank Döhring in diesem Buch nun festgehalten.


Eine Oase der Autonomie und eine Hommage an die Musiker und Besucher, die dem Steinbrücken Open Air sein Gesicht gab.


Uwe Hager wurde 1956 in Steinbrücken geboren, in dem Haus, in dem er heute noch lebt. Seine Leidenschaft für die Musik und Live-Konzerte führte zu der Idee, sein eigenes Festival zu initiieren.1986 organisierte er das erste Open-Air-Festival in Steinbrücken mit 200 Besuchern.Gegen viele Widerstände, mit jeder Menge Organi-sationstalent und Mut wurde daraus eine der wich-tigsten Institutionen der Blues- und Alternativszene in der DDR. Auch nach der Wende bot er den „anderen” Bands eine Heimat und schaffte es, dass bis zu 6.000 Besucher in die „Wolfsschlucht” nach Steinbrücken kamen.


Andre Greiner-Pol hier im Auszug: Kapitel 1
"Es begann mit einer Bluesparty zu Pfingsten 1986 am Rande des Dorfes Steinbrücken, gelegen im südlichen Harzvorland. Der Kyffhäuser liegt ganz in der Nähe. Das Gelände, etwa zwei Kilometer vom Dorf entfernt, wurde Wolfsschlucht genannt. Von außen sah man nichts.


Erst direkt am Rande des Wäldchens steht ein alter Campinghänger. Davor stand ein Mann mit freiem Oberkörper, Armeehosen und Römerlatschen. „Hallo, ich bin Uwe, ich mache das hier. Ich zeige euch jetzt die Anfahrt.“
Nun dirigierte er unseren Wagen in einen Hohlweg hinein zur selbst gezimmerten Bühne. Wir fuhren an einigen verstreut stehenden Zelten vorbei. Dann hinter einer Baumgruppe der Festplatz mit Lagerfeuer, Bierbude und Grillrosten, eine Gulaschkanone. Weiter Hinten ein Wasserwagen und der Dieselgenerator.


Bei Uwe gibt es immer sofort nach Ankunft der Band die Gage in bar, auf die Hand. Praktisch von seiner Hosentasche in meine Hosentasche. Aber niemand brauchte die nächsten drei Tage Geld. Es gab hier alles umsonst und so viel man wollte. Es war wie im Märchen und wer es nicht erlebt hat, kann es kaum glauben. Die Musik war frei, jeder konnte singen, was er wollte.


Das Essen, die Getränke, jeder konnte essen und trinken, Würstchen grillen und aus der Gulaschkanone gab es leckeren Eintopf. Die Frauen waren offen, es war bestes Partyfeeling. Die Nächte wurden durchgemacht und am nächsten Morgen standen die ersten Nackten schon wieder am Wasserwagen und bespritzten sich gegenseitig mit dem Wasserschlauch. Eine archaische, urwüchsige Hippiefete mit etwa 150 Leuten. Lagerfeuerromantik. Der Trick von Uwe hat voll funktioniert.


Jeder Besucher hatte schon Wochen vorher ein Obolus an Uwe entrichtet, sodass er alles organisieren konnte. Das hatte den wunderbaren Effekt dieser Party."


Broschur, 176 Seiten
Größe: 135 x 210 mm
mit vielen Farb- und Schwarzweißfotos

Buschfunk
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