Medium | CD mit DVD |
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Künstler / Autor | Monokel & Gäste |
Veröffentlichung | 23.11.2017 |
Teaser / Slogan | Das Jubiläumskonzert aus dem Kesselhaus in Berlin. |
Artikelbeschreibung
2016 hat Monokel gleich dreimal Grund zu feiern. Als Kraftblues im ausverkauften Hotel zur Post in Spremberg, als Speiches Band im ausverkauften Berliner Kesselhaus. Es kamen jeweils so um die 1000 Monokolisten und feierten - auch Speiches 70. Geburtstag - mit einer illustren Gästeschar. Das Konzert aus dem Kesselhaus komplett als DVD plus Boni und als CD.
DIE BAND:
Jörg „Speiche“ Schütze, bass - Frank „Gala“ Gahler, voc. acc.git. harp - Basti „Buzzdee“ Baur, Krach- und Zartgitarren - Bernd „Zuppe“ Buchholz, voc - Olli Becker, Trommelzeuch
und Pedda Schmidtm, Filigrangitarre & voc.
Mittäter: Bettina „Betze“ Schoch singt hinten - Alexandra Sypitzki singt auch hinten - Ferry Grott Trompete - Frank Fritsch Saxophon und Posaune Stefan Bohm
Gäste: Peter Schneider git. - Bernd „Kuhle“ Kühnert git. Mandoline - Christoph Frenz Kontrabass - Markus Schütze knackigen Bass und Sören Birke harp
Gala schrieb:
Oktober 1976
Das erste Konzert von MONOKEL im großen Saal des EAW Treptow!
Niemand – am wenigsten die Musiker selbst – hätten gedacht, dass dieser Haufen vier Jahrzehnte überstehen würde…
Jörg „Speiche“ Schütze, Frank „Gala“ Gahler, Sebastian „Basti“ Baur, Peter „Pad“ Schneider und Micha Werner droschen in ihre Instrumente, als gäbe es kein morgen. Diese Haltung hat bei MONOKEL immer bis zur mehrfachen Selbstzerstörung angehalten und machte die energetische Atmosphäre bei ihren Konzerten aus.
Die Jahre liefen unerbittlich wie ein Uhrwerk und Höhen und Tiefen trieben diese hartnäckige Band bis weit über die Grenzen des Erträglichen.
Musiker gingen und kamen – verstörende Streitereien, die bis vor den Kadi führten, zerrissen nicht nur fast die Band, sondern auch langjährige Freundschaften.
Viele Wunden bluten noch – die meisten allerdings sind zum Glück geheilt.
Nun, nach 40 Jahren, gab diese ungewöhnliche Combo am 27.12.2017 ihr letztes Konzert im Kesselhaus der Kulturbrauerei in Berlin. Alle, die es live miterleben konnten, meinen, dies wäre das wohl beste Konzert von MONOKEL ever gewesen.
Überzeugt Euch selbst! Die DVD/CD dieses letzten Konzerts liegt nun vor!
„bye bye, wir winken Euch ein letztes Mal zu…“
Im Booklet geblättert:
Time was
In meiner Erinnerung sitzt Frank Gahler auf einem wuchtigen, alten Kachelofen. Er wirkt leicht derangiert, strähniges Haar verschleiert den Blick. Und doch stimmt jeder Ton. „Gala“ jubelt und schreit, seine Stimme kriecht noch unter die letzte Kutte. Dann zieht er die Blues Harp aus dem Halfter und spielt ein irres Solo.
Es ist Sonntag, wir schreiben das Jahr 1981. Monokel feiert den fünften Geburtstag mit einem Konzert im Landhotel „Zum Stern“. Ein typischer Dorfsaal, wo das Bier in halbvollen Pappbechern über den Tresen gereicht wird. Broiler, Rotwein und Korn stehen ebenfalls auf der Karte. Der Kachelofen links neben der Bühne muss nicht geheizt werden.
Schon früh zieht es uns auf die Piste. In der Mitropa des Cottbuser Hauptbahnhofes spielen sich erste Verbrüderungsszenen ab, dann geht es mit dem Bus weiter. Es ist voll, Flaschen werden herumgereicht, man raucht. Ist das noch die DDR? Polizei eskortiert den lärmenden Tross bis zur Endstation und dreht dann wieder ab. Wir sind in Werben, einem verschlafenen Dörfchen, in dem für ein paar Stunden die Anarchie regiert. An den rustikalen Holztischen der „Gaststätte Detlef Pank“ warten schon die Hartgesottenen. Pank wittert Morgenluft und schenkt Schwarzbier zum Frühschoppen aus. Ein Hauch „U Fleků“ weht durch die brandenburgische Provinz.
Gegen 16 Uhr schließt wenige Schritte entfernt „Stern“-Inhaber Dieter Schmidt seinen Tanzsaal auf. Ein fürchterliches Gedränge bricht los. Der für exakt 423 Personen ausgelegte Raum ächzt unter der dreifachen Menge. Auf dem Hof, vor der Latrine, verwandelt sich ein Mädchen in Janis Joplin, Mundharmonikas werden gezückt. „I’m counting on you, Lord, please don’t let me down.“ Dann betritt Monokel die Bühne, und der Rest des Abends versinkt im Rausch.
Leuchtende Tage! Wer sie erlebt hat, wird ihr Echo noch spüren. Wir dachten damals, dass die Kraft, die man in Werben oder anderswo tankte, nur für die nächste Woche reichen muss. Die Jugend war schließlich auf unserer Seite. Dass sie bis heute nachklingt, weil sie Weltsichten formte, haben wir nicht geahnt. Monokel war zu DDR-Zeiten eine Band für jene, die gegen den Mainstream schwammen. Sie spielte großartige Musik und funktionierte als Folie für unsere eigenen Träume. In ihrem Blues, in ihrer Haltung erkannte man sich selbst. Ich glaube, dass die Songs für uns, die wir sie lieben, nie diese Qualität verloren haben. Selbst wenn die Besetzungen wechselten und Mauern fielen, wir älter geworden sind. Der Schrei nach Leben verhallt nicht.
Wenn Monokel nun die Bühne verlässt, geht eine Ära zu Ende. Der Abschied fällt schwer und ist doch auch Trost: Hinter uns liegen vier Jahrzehnte mit steilen Höhen und Tiefen, voller Lust und Leidenschaft. Was wären wir ohne sie?
Michael Rauhut
- 1.
CD
1. AHAHA
2. Kindertraum
3. Das Monster vom Schilkinsee
4. Nie wie Vater
5. Rettungsboot
6. Tut mir leid
7. Boogiemobil
8. Emil
9. 40 Jahre
10. Bye bye Lübben City
11. Wie die Großen
- 2.
DVD
1. INTRO
2. Mannix
3. AHAHA
4. Kindertraum
5. Das Monster vom Schilkinsee
6. Amboss oder Hammer
7. Nie wie Vater
8. Rettungsboot
9. Tut mir leid
10. Mitternacht im Proberaum
11. Mitternacht
12. Boogiemobil
13. Von Gästen, die da kommen
14. Landei
15. Lumpenlied
16. Warum wir jubilieren
17. Schwarze Marie
18. Maggies Farm
19. Emil
20. Spannersau
21. Der Schreier
22. 40 Jahre
23. Route 66
24. Im Alter wird man klüger
25. Bye bye Lübben City
26. ZUGABEN: Soul full of Blues
27. Wie die Großen
28. NACHSCHLACH: Oreo Coockie Blues
29. Can't find my Way Home