Medium | CD |
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Künstler / Autor | Robert Merle |
Veröffentlichung | 08.07.2019 |
Teaser / Slogan | Der berühmte Roman über das Leben des Kommandanten von Auschwitz |
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Artikelbeschreibung
Psychogramm eines Massenmörders
Inspiriert vom Tagebuch des Lagerkommandanten von Auschwitz, Rudolf Höß, schrieb Robert Merle diesen ersten Holocaust-Roman aus Tätersicht, der ihn weltberühmt machte. Die einzigartige Psychostudie eines Massenmörders aus Gründlichkeit und Gehorsam erschüttert selbst nach über einem halben Jahrhundert nach ihrem Erscheinen noch in ihrer schonungslosen, banalen Logik.
Der Tod ist mein Beruf ist ein bedrückendes Hörbuch, das dem Hörer einiges abverlangt. Diese Geschichte ist bitterste Realität gewesen, vor nicht einmal 80 Jahren. Und das ist letzten Endes das wahrhaft Entsetzliche.
David Nathan hat diesen beeindruckenden Roman kongenial gelesen.
Titelliste
- 1. Ein Ich-Erzähler, dem man nicht nahe kommen will
- 2. Im Roman ist der Name dieses Mannes Rudolf Lang. Er ist der Ich-Erzähler dieser Geschichte, doch der Hörer erlebt nicht das Leben einer fiktiven Figur, sondern das von Rudolf Höß. Robert Merle schrieb unter Verwendung des Fluchtnamens von Rudolf Höß die Lebensgeschichte des Mannes nieder, der Auschwitz zur zentralen und größten Stätte des nationalsozialistischen Massenmordes an den europäischen Juden machte. Er erzählt von einem Leben, das geprägt war von Disziplin, von Fügsamkeit und von Gehorsam. Von Gehorsam, der Rudolf Lang wie geschaffen für diese Aufgabe machte.
- 3. Der Psychologe Gustave Gilbert, der im Rahmen der Nürnberger Prozesse psychologische Untersuchungen durchführte, machte dort die Bekanntschaft von Rudolf Höß. Gilbert beschrieb Höß als geduldig, sachlich und leidenschaftslos. Sadistische Neigungen konnte er nicht feststellen, eher fehlendes Einfühlungsvermögen. Eben diese psychischen Komponenten zeigt der Autor dem Hörer auf. Damit begegnet der Hörer einem Massenmörder, der nicht aus Bosheit oder aus Sadismus mordete, sondern seine Taten alleine damit rechtfertigte, dass sie ihm befohlen wurden. Und auf gewisse Weise ist dies wohl unerträglicher als alles andere.
- 4. Robert Merle bedient sich einer schnörkellosen, ruhigen Sprache, die zu seinem Protagonisten passt. Lang alias Höß ist niemand, der große Worte macht um Dinge, die mit wenigen Worten gesagt und dann umso versierter getan werden müssen.