Medium | Buch |
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Künstler / Autor | David Heather |
Veröffentlichung | 14.10.2019 |
Teaser / Slogan | 130 Propagandabilder, Werbe- und künstlerische Plakate von den 40er- bis Ende der 80er-Jahre |
Artikelbeschreibung
Klappentext: Propagandakunst in der DDR
Eine visuelle Reise durch die Geschichte Ostdeutschlands. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Mauerfall und der Wiedervereinigung 1989. Von den über 10.000 archivierten Postern des Deutschen Historischen Museums wurden 150 herausragende Werke ausgewählt. Sie zeigen eindrucksvoll wie das Regime den Westen und die NATO, aber auch die eigenen kommunistischen Verbündeten sah. Ein einzigartiges Zeitdokument über die künstlerischen Mittel politischer Einflussnahme. Aus dem Pressetext: Die riesige Sammlung von DDR-Plakaten im Bestand des Deutschen Historischen Museums (DHM) in Berlin wurde bisher noch kaum bearbeitet. Es war ein Privileg, Zugang zu mehr als 9000 Propagandaplakaten von 1945 bis 1989 zu bekommen. Für dieses Buch wurden davon letztlich 122 Plakate ausgewählt, die sowohl künstlerisch als auch historisch interessant erschienen. Die Zeitspanne reicht von der unmittelbaren Nachkriegszeit und der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik über den Kalten Krieg, den Bau der Berliner Mauer und den Wettlauf im All bis zum Zusammenbruch der DDR im Jahr 1990 und die sich anschließende Auflösung des Ostblocks. Sie gibt Aufschluss darüber, wie sich die DDR entwickelte und wie der Staat dabei die Wahrnehmung des Volkes durch das Medium Plakat zu beeinflussen versuchte.
Pressestimmen:
"A beautifully presented book." The New York Times Sunday Book Review "Extraordinarily strong and emotive." The New York Times Sunday Book Review
130 Propagandabilder, Werbe- und künstlerische Plakate von den 40er- bis Ende der 80er-Jahre
Kartoniert / Broschiert, 159 Seiten
Sprache: Deutsch, Englisch
Durchgehend farbige und s/w Abbildungen
Inhalt:
DIE VIERZIGER
Die Gründung der DDR war das Ergebnis einer Reihe von Entscheidungen, die von den Alliierten getroffen wurden, noch ehe der Krieg zu Ende war. Im Februar 1945 verständigte man sich auf der Konferenz von Jalta darauf, Deutschland in mehrere Besatzungszonen zu teilen. In der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) tauchten bereits Ende des Jahres 1945 die ersten Plakate auf, die sich mit der Einhaltung von Recht und Ordnung, dem Wiederaufbau der Städte und der Umgestaltung der Landwirtschaft nach sowjetischen Richtlinien befassten — vor allem jedoch mit dem Aufbau der SED als neuer politischer Kraft.
DIE FÜNFZIGER
Ziel der Propaganda der fünfziger Jahre war es, die SED Regierung zu festigen und zu zeigen, dass das Leben unter ihrer Führung besser sein konnte als im Westen. Mitte der Fünfziger erholte sich die westdeutsche Wirtschaft deutlich und der Unterschied zwischen Ost und West wurde spürbarer. Immer mehr Ostdeutsche verließen das verarmte Land, Grundnahrungsmittel waren knapp oder ohne harte Währung nicht zu bekommen. Propagandistischer Schwerpunkt dieser Zeit war der Kalte Krieg, was sich in vielen Plakaten widerspiegelt. Andere wichtige Themen waren u.a. die Agrarreformen, die Fünfjahrespläne und die politischen Spannungen zwischen Ost und West, vor allem hinsichtlich Berlins.
DIE SECHZIGER
Die Propaganda der sechziger Jahre beschäftigte sich mit den vielen Errungenschaften der DDR und der Sowjetunion, u.a. der ersten bemannten Raumfahrt, dem Wiederaufbau Berlins und anderer Städte sowie dem Kalten Krieg. Eine wichtige Rolle spielte die enge Verbindung zwischen den beiden Staaten, wobei man die DDR als bahnbrechend in der Technologischen Revolution feierte, welche angeblich von der Sowjetunion ausgegangen war. Die Verbundenheit zwischen den Ländern wurde in jenen Jahren besonders stark betont.
DIE SIEBZIGER
Kennzeichnend für die siebziger Jahre ist eine größere künstlerische Unabhängigkeit vom sowjetischen Vorbild. Viele Künstler, die das DDR-Propagandaplakat in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hatten, waren nicht mehr tätig oder wandten sich anderen Themen zu. Im Vordergrund stand eine Generation von Grafikern, die ihre Kunst im DDR-System entwickelt hatte. Propagandamaterial entstand nun in einem klaren, eigenen Stil, der unabhängig vom sowjetischen Einfluss war. Die Entmachtung Ulbrichts und der Aufstieg Honeckers in den frühen siebziger Jahren führten zu einem gesellschaftlichen Wandel und einer systematischen Umschreibung der Geschichte, wobei die Propaganda eine...
DIE ACHTZIGER
Zu Beginn der achtziger Jahre kam es in Polen zu Arbeiterunruhen, aus denen die unabhängige Gewerkschaft Solidarność hervorging. In der DDR reagierte man darauf mit einer Verschärfung der Repressalien. Gleichzeitig verhärteten sich die Fronten des Kalten Kriegs dramatisch durch die Politik der britischen Premierministerin und der US-amerikanischen Reagan-Administration. Propagandaplakate wurden zu jener Zeit häufig verwendet, um vor der nuklearen Bedrohung zu warnen. Man setzte Plakate ein, um an wichtige Jahrestage zu erinnern, wobei das Jahr 1984 besonders viele Poster hervorbrachte...
DAS ENDE DER DDR
Plakate entstanden bis Oktober 1989, als die Feierlichkeiten für das 40-jährige Bestehen der DDR mit einer Leipziger Montagsdemonstration zusammenfielen, auf der etwa 70.000 Demonstranten gegen das Regime protestierten. Im Frühsommer 1989 hatte Ungarn begonnen, seine Grenzen zu Österreich zu öffnen, und die Menschen verließen die DDR in Massen.Der Todesstoß erfolgte in der Nacht des 9.November, als die Berliner Mauer fiel. Wie auf dem letzten Plakat der DDR-Ära zu lesen ist: „40 Jahre DDR — TschüsSED“.