Medium | Buch |
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Künstler / Autor | Ines Geipel |
Veröffentlichung | 02.06.2022 |
Teaser / Slogan | Aus dem Militärlabor des Ostens |
Artikelbeschreibung
Einblicke in ein bisher unentdecktes Kapitel der DDR-Geschichte
Aus dem Pressetext:
Die Idee war so ambitioniert wie anmaßend: den Kommunismus auch im All real werden zu lassen. Und die Realität? Um einen »Körper mit optimaler Normierung« zu kreieren, wurde ab den 70er Jahren im Osten in hochgeheimen Laboren geforscht. Was surreal klingt, findet sich belegt in den Akten des ostdeutschen Militärs, aber auch bei denen, deren Körper zum Material dieses Staatstraumas gemacht wurden. Eine dichte Erzählung, die ein scharfes Licht auf ein bislang ausgeblendetes Erbe der DDR wirft - und eine Zeitdiagnose über entgrenzte Körperforschung.
Der Neue Mensch im All galt im Weltraumprogramm der Sowjetunion als absoluter Leitstern und löste in der DDR zwischen 1972 und 1989 eine gründliche Forschungstätigkeit aus. Die Unterwerfung und Beherrschung des Kosmos sollte durch Hochleistungsflieger, die sich über Jahre im All aufhalten konnten, möglich werden. Wie erschafft man diesen maximal normierten und bedürfnislosen Körper? Aus den Verschlussakten der DDR-Militärforschung, heute zugänglich im Militärarchiv Freiburg, setzt Ines Geipel ein verstörendes Bild zusammen: Experimentiert wurde nicht nur an Tieren, sondern auch an Menschen, in Krankenhäusern, Gefängnissen, an Soldaten und im Hochleistungssport. Das Streben nach der Vorherrschaft im Kosmos ist nicht Vergangenheit, sondern erfährt heute eine Renaissance.
Pressestimmen
"Ein atemlos spannender Wissenschaftspolitkrimi, mit dem sie sich aus bislang noch völlig unerkundetes Terrain vorwagt. […] Eine Körpergeschichte des 20. Jahrhunderts, in der die großen der politischen Zeitläufe noch durch die feinsten individuellen Kapillaren wandern. […] Das Buch von Ines Geipel, [ist] auch ein Paradestück darüber, mit welcher gewaltigen Hybris sich der Mensch gestern wie heute über sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen beugt. Eine große Meditation über die Machbarkeit von Geschichte." Peter Neumann, Die Zeit, 09. Juni 2022
"Man könnte die Raumfahrtforschung als eine Heldengeschichte erzählen. Ines Geipel erzählt sie eher als eine schmutzige Sache, weil vieles vertuscht worden ist, geheim gehalten wurde." Durs Grünbein, Berliner Zeitung, 07. Juni 2022
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten