Medium | 2CD |
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Künstler / Autor | Die Schauspielbrigade Leipzig |
Veröffentlichung | 28.08.2015 |
Teaser / Slogan | Jede Geschichte hat eine Vor-Geschichte. So auch dieses Album der Schauspielbrigade Leipzig |
Artikelbeschreibung
Die Schauspielbrigade Leipzig - eigens dafür gegründet - war die Überraschung innerhalb des Gundermann-Festivals im Februar 2015.
Im randvollen Berliner Kino „Babylon“ war die Erwartung durchaus mit einer gewissen Skepsis gemischt. Am Ende gab es Bravorufe und stehenden Applaus für einen zweistündigen Konzertabend, indem ausnahmsweise bei den Volksliedern des Gerhard Gundermann nicht kräftig mitgesungen, sondern verzückt bis verzaubert zugehört wurde. 14 Schauspieler (u.a. Schauspielhaus Stuttgart und Leipzig, dem Staatsschauspiel Dresden) und Leipziger Studenten singen und spielen Gundermann, geben den 28 Songs des Abends einen ganz eigenen Ton. In der Interpretation dieser Liedern sind alle frei von unangemessener Theatralik oder Gestik. Sie steigen tief in die Songs ein, jede und jeder seinen Favoriten wählend, tragen deren tragikomische Geschichten über das Älterwerden, den Verlust der Arbeit und der Heimat so von innen heraus vor. Jeder bekommt hier seinen ganz eigenen Auftritt. Die Schauspiel- Brigade wechselt dabei zwischen Solo, Duett und Chor und gibt Gundermanns Lieder eine besondere Dramatik, sorgt für neue Zugänge und Perspektiven. Diese Vielzahl der Stimmen unterstreicht zugleich, dass die Lieder nicht nur auf einen Lausitzer Baggerfahrer und Liedermacher passen, sondern vielmehr universell sind.
Musikalische Einstudierung, Bearbeitung und Arrangements: Frank Raschke
Ensemble: Thomas Dehler, Andreas Dyszewski, Carolin Haupt, Jannik Hinsch, Henriette Hölzel, Martina Kieser, Annett Krause, Loris Kubeng, Lenja Raschke, Max Rothbarth, Sebastian Tessenow, Brian Völkner
An den Instrumenten: Guido Raschke - keyboard, piano; Frank Raschke - piano, Akkordeon; Lenja Raschke - piano, Akkordeon; Thomas Dehler - bass; Max Rothbart - drums Das Linda-Streichquartett
Frank Raschke über das Projekt: Als Dozent im Fach Chanson / Liedgestaltung für Schauspieler ist man immer auf der Suche nach neuem Liedmaterial. Vor etwa 10 Jahren, als ich an der Hochschule für Musik und Theater (HMT) Leipzig den Unterricht für dieses Fach übernahm, besorgte ich mir deshalb vom Berliner Buschfunk Verlag die beiden, dort verlegten Gundermann-Liederbuch-Bände. Der Liedermacher oder Rock-Songpoet Gundermann war mir nur ein Begriff aus Kollegenkreisen; Musiker die in Gundermanns Band Ende der 80er Jahre spielten, waren auch in meinem Jazzorchester beschäftigt. Das Werk Gundermanns, seine Lieder waren mir allerdings lange Zeit gar nicht bekannt. Ich besaß keine Platte, und war auch niemals auf einem seiner Konzerte. Ich war Jazzmusiker, mit eher peripherem Interesse an Rockmusik. Erst im Jahre 2006 begann meine Auseinandersetzung mit Gundermanns Werk - auf sehr jungfräuliche Weise: Durch Lesen der Texte und der Aneignung der Vertonung über das Notenmaterial. Vielleicht war das mein Glück: Der Interpret Gundermann, dessen Aufnahmen mir inzwischen alle bekannt sind, vermittelt mir ein völlig anderes Bild seiner Lieder, als der Autor - sehr eigen, authentisch und in (Rock)-sängerischer Weise auf hohem Niveau; wahrscheinlich aber wären mir Gundermanns Lieder über das reine Hören nicht so ins Bewußtsein gedrungen. Die ersten Songs, die mich „anfassten“ und meine Seele berührten waren „Gras“, „Soll sein“, „Weisstunoch“ und „Wer hat ein helles Licht bei der Nacht“. Schon bei den ersten Erarbeitungen von eigenen Interpretationen fiel mir die inhaltliche Tiefe und die kluge Dramaturgie seiner Texte auf; auch die durchdachte Linienführung in den Melodien der Vertonungen. Meine persönliche Begeisterung übertrug sich auf die Studierenden: Sehr schnell wurden an der HMT Gundermanns Lieder „Standard“ Repertoire. „Gras“ ist heute so etwas wie „die Hymne“ des Schauspielinstituts und wird bei jedem öffentlichen Vorsingen, einleitend oder als Abschluss gemeinsam gesungen; auch beim letzten Studentischen Schauspielschultreffen in Leipzig begrüßten die Studenten des Gastgebenden Leipziger Instituts die Teilnehmer aller Schauspielschulen des Landes mit diesem Lied. Inzwischen zählen an der HMT über 30 Lieder Gundermanns zu diesem „Standard“ Repertoire der Schauspielausbildung; sie haben ihre eine eigene Qualität, die, auch als praktisches Studiermaterial neben dem „klassischen“ Liedrepertoirefür Schauspieler bestehen kann und einen eigenständigen Platz einnehmen, selbst „Klassizität“ erlangt haben. In ihrer Direktheit, ihrer, mit einem volkstümlichen Ton spielenden Poesie, in ihrer Authentizität sind sie ohne Gleichen. Für manche - auch für mich - sind sie tatsächlich eine Lebens- und Überlebenshilfe.
Der 60. Geburtstag Gundermanns bildet Mitte Februar nun den Anlass, das Werk Gundermanns aus der Perspektive des schauspielerisch-sängerischen Umgangs mit diesen Lieder einem größeren Publikum darzubringen. Absolventen und Studenten des Schauspielinstituts „Hans Otto“, zusammengeschlossen zur Schauspiel-Brigade Leipzig, bieten dreißig seiner Lieder.
- 1.
CD1
hier bin ich geborn – Ensemble (Komp. Gundermann, Ferrao/Text Gundermann)
streunende hunde - Sebastian Tessenow (Gundermann, Ferraro/Gundermann)
leine los - Loris Kubeng (Gundermann/Gundermann)
krieg - Andreas Dyszewski, Martina Kieser (Gundermann, Nass, Ferraro/Gundermann)
vater - Sebastian Tessenow (Tory Amos/dt. Text Gundermann)
schwarze galeere - Carolin Haupt (Gundermann/Gundermann)
owehoweh - Carolin Haupt (Gundermann, Nass, Wieczorek/Gundermann)
alle oder keiner - Thomas Dehler, Annett Krause (Neil Young/dt. Text Gundermann)
wo bleiben wir - Thomas Dehler, Annett Krause (Tom Waits/dt. Text Gundermann)
brigitta - Martina Kieser (Gundermann/Gundermann)
gras – Ensemble (Gundermann/Gundermann)
und musst du weinen - Carolin Haupt, Annett Krause (Gundermann/Gundermann)
kann mich nicht erinnern - Max Rothbart (Hassbecker, Gundermann, Barton/Gundermann)
soll sein - Sebastian Tessenow (Hassbecker, Gundermann/Gundermann)
- 2.
CD2
so wird es tag - Annett Krause (Leon Gieco/dt. Text Gundermann)
vogelfrei - Carolin Haupt, Annett Krause (Gundermann/Gundermann)
vögelchen - Henriette Hölzel (Gundermann/Gundermann)
pferd aus holz - Brian Völkner (Gundermann/Gundermann)
weisstunoch - Jannik Hinsch (Gundermann/Gundermann)
zweitbester sommer - Max Rothbart (Gundermann/Gundermann)
dickes ende - Andreas Dyszewski (Gundermann/Gundermann)
kein zeit mehr - Thomas Dehler (Gundermann, Nass, Schikor/Gundermann)
ich mache meinen frieden - Thomas Dehler/Loris Kubeng/Henriette Hölzel/Carolin Haupt/Max Rothbart (Gundermann, Nass/Gundermann)
herzblatt - Jannik Hinsch/Carolin Haupt/Sebastian Tessenow (Gundermann, Nass/Gundermann)
linda - Sebastian Tessenow/Annett Krause (Gundermann/Gundermann)
nach haus - Jannik Hinsch/Martina Kieser (Hassbecker, Gundermann, Barton/Gundermann)
wer hat ein helles licht bei der nacht – Ensemble (Gundermann, Nass/Gundermann)